Katarakt (Grauer Star).

Ist die Sicht getrübt, macht das Lesen mehr Mühe oder sind die Augen vermehrt lichtempfindlich, könnte ein grauer Star vorliegen.

Die Diagnose wird bei uns in der Sprechstunde gestellt. Sollte eine Operation notwendig sein, erfolgt diese meist ambulant und in Tropfbetäubung. Wir besprechen mit Ihnen ausführlich, welche Operationsmethode und welche Linse geeignet sind. 

Häufige Fragen

Was ist der graue Star?

Bei der Katarakt (= grauer Star) handelt es sich um eine Trübung der Linse, die meist mit fortschreitendem Alter auftritt und zunimmt. Es gibt auch angeborene oder erworbene Formen. Letztere beispielsweise nach einem Trauma durch Kortison-Gebrauch, strahlenbedingt oder im Rahmen spezieller Systemerkrankungen. Die Katarakt verursacht eine Sehverschlechterung. Betroffene berichten über eine Abnahme des Sehvermögens in der Nähe und der Ferne, eine trübere/milchige Sicht oder eine übermässige Blendung. Eine Operation ist dann sinnvoll, wenn Beschwerden vorhanden sind.

Manchmal kann durch die im Alter dicker werdende Linse der Abfluss vom Wasser aus dem Auge beeinträchtig werden (phakomorphes Glaukom/Engwinkelsituation).

Wie wird behandelt?

Die trübe Linse wird in einer Operation, die meist in Tropfanästhesie erfolgen kann, entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt. Der Eingriff erfolgt ambulant und wird begleitet durch eine Anästhesit:in, die/der etwas zur Entspannung geben kann.

Wie genau funktioniert die Operation?

Über drei kleine Schnitte (0.8, 0.8 und 2.4mm) wird ein Zugang zum Augeninneren geschaffen. Die Kapsel der Linse wird zentral möglichst kreisrund geöffnet. Die Linse wird von der Kapsel gelöst und mit einem Ultraschallstift zertrümmert und abgesogen (sog. Phakoemulsifikation). Die Linsenkapsel wird von den Resten der Linse poliert, bevor die neue Linse gefaltet über den Hauptschnitt eingeführt wird. Die Linse entfaltet sich im Auge und wird im Kapselsack positioniert. Die Schnitte müssen in der Regel nicht genäht werden.

Kann der graue Star gelasert werden?

Allein durch einen Laser kann die trübe Linse nicht operiert werden. Es besteht aber die Option, einen Teil der Operation mit dem Femtosekundenlaser durchzuführen. Vor dem eigentlichen Eingriff wird dazu in einem separaten Raum vom Laser die Kapsel perfekt zentriert und kreisrund eröffnet und die Linse vorgeschnitten. Gerne informieren wir Sie in der Sprechstunde detailliert über die Vor- und Nachteile dieses Eingriffes.

Brauche ich nach der Operation eine Brille?

Die meisten Menschen tragen auch nach der Operation eine Brille. Ausnahmen gibt es aber immer. Ob es eine Gleitsichtbrille, oder nur eine Lese- oder Fernbrille ist, hängt vom Auge und der Linsenwahl ab.

Was für eine Linse wird eingesetzt?

Es gibt eine Vielfalt an unterschiedlichen Linsenoptionen. Welche Linse mit welcher Stärke zu welchem Auge passt, muss individuell sorgfältig geprüft, besprochen und berechnet werden.

Folgende Optionen sind möglich: sphärische Linsen, ashphärische Linsen, Linsen mit erweitertem Fokusbereich und multifokale Linsen – alle mit oder ohne allfällige Korrektur einer Hornhautverkrümmung. Gerne beraten wir Sie in der Sprechstunde ausführlich dazu.

Wie sind die Risiken?

Komplikationen treten selten und in weniger als drei Prozent aller Operationen auf. Viele der Komplikationen können mit einer weiterführenden Behandlung angegangen oder direkt behoben werden.

Was passiert nach der Operation?

Direkt nach der Operation wird ein Verband angelegt, der am Folgetag entfernt wird. Häufig ist die Sehschärfe schon am ersten Tag nach der Operation gut.

Das Auge wird über vier Wochen mit Tropfen nachbehandelt und man sollte sich körperlich etwas schonen (Erschütterungen vermeiden und kein öffentliches Schwimmbad für zwei Wochen besuchen). Duschen, Fernsehen, Lesen, leichte Haushaltsarbeiten, Spazieren etc. sind aber problemlos.